Hier schläft ein Gigant im Meer. Junge Mallorquiner haben für seine Freiheit gekämpft. In den 70er Jahren sollte die Insel Dragonera, der Drachen der Westküste, zu einer Ferienstadt ausgebaut werden. Es war der Urknall der Umweltbewegung auf Mallorca. Heute Naturschutzgebiet, ein Wächter der stillen Seite der Westküste. Den Horizont beherrschend, wenn man durch das familiäre Sant Elm schlendert, die Wälder zum Wachturm Torre de Cala en Basset durchquert oder auf Wanderwegen im UNESCO-Weltnaturerbe Tramuntana-Gebirge unterwegs ist, das hier beginnt, mit Höhenmetern Ernst zu machen.
Ein Spiel der Kontraste. Unweit vom Eimer-und-Schaufel-Strand von Sant Elm glänzen Yachten in der Sonne, Puerto de Andratx, im Nebenberuf ein Rummelplatz der Prominenz, wie Port Adriano oder Puerto Portals. Ein paar Autominuten weiter betreibt eine dänische Kulturpäpstin mit dem CCA Andratx mitten im Grünen eine Pilgerstätte zeitgenössischer Kunst. Von der Brüstung des alten Landguts Son Mas, heute Rathaus von Andratx, erinnert die Fratze des Piraten Rotbart an die Gefahr, wegen der nahezu alle historischen Dörfer im Landesinneren liegen, weit von der Küste. Die Bedrohungen sind heute Thema von Volksfesten und auch mancher Attraktionen.
In Magaluf wiederum zeigt sich das andere Gesicht der Westküste, mit Entertainment, Nachtleben und Musik – ein Revier für junge Urlauber, die urban und mediterran gerne zusammen buchstabieren.