«Eine ferne Insel» war Mallorca in einem Film, der mit den Weltstars Lauren Bacall und Harvey Keitel die Gespenstergeschichte «Bis zum Äussersten» von Henry James auf die Leinwand brachte. Das spukbefrachtete Anwesen war der Landsitz La Raixa in der Nähe von Bunyola. Als Filmkulisse hat das prächtige Anwesen Erfahrung, immerhin hat es bei Dreharbeiten bereits ein italienisches Spital, ein jugoslawisches Ministerium und eine ägyptische Kaserne gemimt.
Diese Wandlungsfähigkeit macht die ganze Insel zu einem beliebten Spielplatz der «Kamera-läuft»-Branche. Für die Science-Fiction-Superproduktion «Cloud Atlas» kraxelte Tom Hanks auf den höchsten Berg Mallorcas (Puig Major). Für die Agatha-Christie-Verfilmung von «Das Böse unter der Sonne» wackelte Peter Ustinov als Hercule Poirot über die angebliche Adria-Insel (und verliebte sich in Mallorca – er wurde zum Stammgast). Für «The Stranger within» mit William Baldwin stellte der Regisseur einige in New York angesiedelte Szenen in Palma nach (zugegeben: Der Grossteil des Films spielt «auf einer abgelegenen Insel im Mittelmeer»). Für die Carré-Verfilmung «The Night Manager» hielt der Millionärspalast «Palau March» in Palma als türkisches Luxushotel her. Und die Pferderennbahn der Inselhauptstadt wurde für den französischen Film «Jappeloup» gar zum koreanischen Olympia-Schauplatz.
Manchmal durfte Mallorca auch sich selbst spielen, etwa für die ZDF-Serie «Hotel Paradies» oder die ZDF / BBC-Serie «The Mallorca Files». Und wagte es sogar – kaum zu glauben, nicht weitersagen – für ein paar Szenen der Netflix-Serie «White Lines» als die nicht weniger fotogene Nachbarinsel Ibiza zu posieren.
Ausser dem Puig Major sind die erwähnten Schauplätze öffentlich zugänglich. Kein Wunder, wenn man sich auch als Urlauber gelegentlich wie in einem Film fühlt.